Oranjestad/Frankfurt – Aruba gilt als die grünste Insel in der Karibik. Nicht nur die Hotellerie, allen voran das klimaneutrale Bucuti & Tara Beach Resort, ist Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit. Auf der gesamten Insel haben der Schutz der Natur und der Erhalt der Artenvielfalt höchste Priorität. Bestes Beispiel ist der Arikok Nationalpark, der 20 Prozent der Insel bedeckt, und unter Naturschutz steht. Als grüne Seele der Insel rückt Aruba zum Earth Day am 22. April die schützenswerten Naturwunder und -bewohner des Parks in den Mittelpunkt.
Arubas grüne Seele: ältester Nationalpark
Der Parke Nacional Arikok wurde am 24. August 2000 zum ersten Naturschutzgebiet und Nationalpark Arubas erklärt. Das 34 Quadratkilometer große Gebiet im Nordosten der Insel ist biologisch äußerst komplex und beheimatet die dichteste Konzentration an Tier- und Pflanzenarten Arubas. Der wichtigste Öko-Typ ist das xerische Buschland. Kandelaberkakteen und dornige Sträucher dominieren die windgepeitschte Landschaft. Die schroffen Hügel des Parks bestehen hauptsächlich aus vulkanischer Lava mit Quarz-Diorit und batholithischen Tonalitfelsen sowie Kalkfelsen aus versteinerten Korallen. Dazu kommen mehrere Stätten von kulturgeschichtlichem Wert wie die beiden Kalksteinhöhlen Fontein und Quadirikiri. In der Fontein Cave finden sich indianische Piktogramme, die etwa 1.000 Jahre alt sind. Geleitet wird der Park von der Fundacion Parke Nacional Aruba (FPNA), einer unabhängigen Naturschutzorganisation, die für Erhalt und Verwaltung von ausgewiesenen Land- und Meeresschutzgebieten auf Aruba zuständig ist.
Arikoks tierische Bewohner
In der charakteristischen Wüstenlandschaft des Arikok Nationalparks tummeln sich zahlreiche Wildtiere und endemische Arten. So bietet der Park Lebensraum für die Aruba-
Auch die Fledermauspopulation im Arikok Nationalpark ist beeindruckend.
Auf der Insel wurden sieben verschiedene Fledermausarten identifiziert, die sich in Insekten- und Fruchtfresser untergliedern. Beide Arten sind zentral für den Erhalt der Artenvielfalt auf dem One Happy Island. Denn bestimmte Pflanzen, die ausschließlich nachts blühen, wie Säulenkakteen und auch Aloe, sind für ihre Bestäubung und/oder Samenverbreitung auf Fruchtfresser wie die Fledermäuse angewiesen. Die insektenfressenden Fledermäuse tragen wiederum zur Kontrolle der Insektenpopulation auf der Insel bei. Die Überwachung der schützenswerten Fledermausfauna Arubas ist Teil eines langfristigen Forschungsprojekts der FPNA, bei dem wichtige Informationen gesammelt werden, um fundierte Empfehlungen für einen besseren Schutz der Fledermausfauna im Park zu formulieren.
Aruba-Klapperschlange
Zwischen den trockenen Büschen und Kakteen schlängelt sich eine weitere endemische Art: die Aruba-Klapperschlange. Auch die Population der Aruba-Klapperschlange, die auf der Insel als „Cascabel“ bekannt ist, wird durch die FPNA fortlaufend überwacht. Ihre Populationsdichte ist sehr gering und, daher bedarf die Art besonderem Schutz. Denn auch die Klapperschlange ist für das Ökosystem und die Artenvielfalt von Aruba von entscheidender Bedeutung. Teil des Überwachungsprojekts ist die direkte Ansprache der lokalen Bevölkerung und Urlauber, um das Bewusstsein für die Relevanz des Tieres zu schärfen und die Sterblichkeit der Art langfristig zu senken.
Nistplätze für Meeresschildkröten am Strand “Dos Playa”
Bei der Erkundung des Parks können Besucher auch den wilden Strand Dos Playa besuchen, den wichtigsten Nistplatz für Meeresschildkröten auf der Insel. Hier nisten gleich alle vier auf Aruba vorkommenden Arten von Meeresschildkröten. Die Lederschildkröten bauen ihre Nester und legen mehrere Nächte lang ihre Eier ab. Auch Echte und Unechte Karettschildkröten sowie Suppenschildkröten nisten an diesem Ort. Die Nistplätze werden besonders geschützt, sodass die Schlüpflinge ihren Weg in das Meer ohne Hindernisse auf sich nehmen können.
Erhalt der lokalen Flora
Neben der Tierwelt gilt es auch die Pflanzenwelt des Arikok Nationalparks zu erhalten. Das „Center of Cultivation“ der FPNA ist das Herzstück des Programms zur Förderung der Biodiversität und der Klimaresistenz der lokalen Flora. Der Arbeitsbereich umfasst eine Saatgutbank, eine Werkstatt, eine Gärtnerei und eine Kompostieranlage. In der Saatgutbank wird das Saatgut von mehr als 40 einheimischen und gefährdeten Strauch- und Baumarten auf Aruba gelagert. Die zu kultivierenden Arten wurden aufgrund ihrer lokalen Seltenheit, aber auch aufgrund ihres ökologischen Wertes für Tierarten wie den Braunkehlsittich, den Blauschwanzsmaragdkolibri, nektar- und fruchtfressende Fledermäuse, Bienen und Schmetterlinge ausgewählt. Auch die Arubaner und die Besucher der Insel werden in das Projekt einbezogen. So finden im Kultivierungszentrum regelmäßig interaktive Workshops und Bildungsangebote statt und die ehrenamtliche Mitarbeit wird gefördert.
Hinterlasse nichts als Fußspuren
Neben den Initiativen des Arikok Nationalparks können sich die Besucher auch selbst aktiv am Naturschutz beteiligen, indem sie die markierten Wege nicht verlassen, keinen Müll im Park hinterlassen, Distanz zu den Tieren bewahren und sie nicht mit Blitzlicht fotografieren, Pflanzen nicht zertreten, riffsichere Sonnencreme verwenden und keine natürlichen Souvenirs aus dem Park mitnehmen. Außerdem wird empfohlen, auf motorisierte Fahrzeuge zu verzichten und sich zu Fuß im Park fortzubewegen. So lässt sich die Schönheit der Natur noch eher genießen und auch Abgase werden vermieden und die Lärmbelästigung reduziert.