Auf der Natourale 2024 in Wiesbaden, dem Filmfestival für Natur-, Umwelt-, Tourismus- und Reisethemen wurde auch Dianne Whelans fesselnde Dokumentation „500 Days in the Wild“ präsentiert. Der Film der Kanadierin schildert die transformative Reise der Autorin durch 4.634 Kilometer ihres Landes zu Fuß, mit dem Kanu und einem Oldtimer-Wizard-Fahrrad.
Von Neufundland aus, mit wenig mehr als einem Telefon, einem GPS-Gerät, einem Feuerzeug und einer Tasche mit dem Nötigsten, begab sich Whelan auf eine sechsjährige Reise durch Kanada, eine Odyssee, angetrieben von dem tiefen Bedürfnis, dem Alltäglichen zu entfliehen und die Faszinationen der Natur in einer nie gekannten Tiefe auf sich wirken zu lassen.
Dianne, die sich selbst eher als Filmemacherin denn als Extremsportlerin bezeichnet, ging auf ihrem weitgehend einsamen Abenteuer außergewöhnliche Risiken ein. Jahrelang ertrug und genoss sie die Einsamkeit, stellte sich ihren Ängsten und nahm die Herausforderungen der Wildnis an. Im Zelt schlafend fand sie sich im Einklang mit der Natur wieder und entwickelte den Mut, sich allem zu stellen, was vor ihr lag.
Auf ihrem Weg begegnete Dianne sowohl der Freundlichkeit von Fremden als auch der Unterstützung von Freunden. Dazu gehörten treue Begleiter, geliebte Menschen und auch zufällige Begegnungen mit Personen, die Hilfe, Nahrung und Sicherheit anboten. Vor allem aber begegnete die Autorin der Natur auf eine Weise, die man als Zuschauer des Dokumentarfilms eigentlich nur ansatzweise erahnen kann.
Der Film fängt bemerkenswerte Momente ein, wie Begegnungen von Angesicht zu Angesicht mit Wildpferden, die Entdeckung von Liebesbriefen, die in Baumpilzen versteckt sind, und die Flucht vor Waldbränden. Whelan stellte sich auch den Gefahren von tiefem Frost, bedrohlichen Bären und den beklemmenden Tiefen des Lake Superior.
Ausgestattet mit fünf Kameras und einer Drohne dokumentierte Dianne Whelan ihre Reise und fing sowohl die äußeren Herausforderungen als auch ihre innere Suche nach Mut und Widerstandsfähigkeit ein. „500 Days in the Wild“ ist nicht nur ein Abenteuerfilm, sondern das Porträt einer Frau, die sich ihren Ängsten stellte, das Unbekannte annahm und zutiefst verändert daraus hervorging.
Der Film ist zugleich eine hervorragende Werbung für Kanada und Reiselustige, die sich der Natur verbunden, aber auch verpflichtet fühlen. Denn von Natur – und das zeigt der Film im Überfluss und mit vielen Details – scheint es in Kanada unendlich viele Facetten zu geben. Dianne Whelans Dokumentarfilm lohnt sich. Egal ob für die Reiseplanung oder für eine innere Einkehr und Besinnung auf das Wesentliche in unserer heute oftmals unnatürlichen Welt.
Die Natourale ist ein alle zwei Jahre in Wiesbaden stattfindendes, außergewöhnliches Filmfestival, das eine Brücke zwischen Kunst, Kultur und den wichtigen Themen Natur, Umwelt, Reise und Tourismus schlägt. Über die Präsentation beeindruckender Filme hinaus verfolgt die Natourale das Ziel, das Bewusstsein für unsere natürliche Umwelt zu schärfen und zu einem verantwortungsvolleren Umgang mit ihr zu motivieren