Das britische Innenministerium hat Pläne für die Einführung der elektronischen Reisegenehmigung (ETA) im Vereinigten Königreich bis 2025 vorgestellt. Danach müssen müssen demnächst alle Besucher des Nicht-EU-Landes Großbritannien, die für Kurzaufenthalte kein Visum benötigen, im Voraus eine ETA beantragen. Das gilt auch für Reisende aus Europa sowie aus anderen Ländern wie den USA und Australien. Aktuell müssen Besucher aus diesen Ländern für einen Besuch im Vereinigten Königreich noch keinen Antrag stellen.
Britische und irische Staatsangehörige benötigen keine ETA, um in das Vereinigte Königreich zu reisen. Wer jedoch als EU- oder US- und australischer Bürger über Irland in das Vereinigte Königreich einreisen möchte, unterliegt der Verpflichtung eine ETA-Vorabanmeldung vorzunehmen.
Das neue Einreisesystem wird bis Ende 2024 vollständig eingeführt sein. Zunächst wird es jedoch im Oktober dieses Jahres für Besucher aus Katar in Kraft treten, gefolgt ab Februar 2023 von Besuchern aus Jordanien und den übrigen Staaten des Golf-Kooperationsrates (GCC).
ETA soll das derzeitige System der Freistellung von der Visumspflicht (Electronic Visa Waiver, EVW) ersetzen, bei dem Besucher aus den GCC-Staaten für einen einmaligen Besuch im Vereinigten Königreich bezahlen müssen. Das britische Innenministerium teilte mit, dass die Kosten für die Beantragung einer ETA “im Einklang mit ähnlichen internationalen Regelungen” stehen werden und es Einzelpersonen ermöglichen werden solle, das Vereinigte Königreich während einer Gültigkeitsdauer von zwei Jahren mehrfach zu besuchen. Das Ministerium fügte hinzu, dass das Antragsverfahren “schnell, unkompliziert und vollständig digital sein wird, wobei die meisten Besucher ihren Antrag über eine mobile App stellen und eine schnelle Entscheidung über ihren Antrag erhalten werden”.
Das ET-System ermöglicht es den britischen Behörden die Identität und Gesinnung von Einreisenden ein Stück weit genauer zu kontrollieren. Die Antragsteller müssen nämlich auch biometrische Daten angeben und eine Reihe von “Fragen zur Eignung” beantworten. Damit soll verhindert werden, dass gefährliche Personen, wie zum Beispiel Kriminelle, in das Vereinigte Königreich einreisen. Diese digitale Befragung funktioniert natürlich nur, wenn Kriminelle dabei auch wahre Antworten geben. Wie Informationen für spätere Referenzen gespeichert und weiter verarbeitet werden unterliegt der britischen Gesetzgebung.
Die britische Ankündigung folgt auf die jüngste Nachricht, dass der Start des EU-eigenen Einreisesystems – ETIAS – auf 2024 verschoben worden ist. Das System sollte ursprünglich Anfang 2022 eingeführt werden und wurde dann auf November 2023 verschoben. Die Europäische Union hat inzwischen die ETIAS-Website aktualisiert und angekündigt, dass es 2024 in Kraft treten wird.